Hallo Gemeinde! Das Corona-Virus breitet sich weltweit aus. Viele Menschen haben nun Angst, vor allem diejenigen, die zur sog. Risikogruppe zählen – und diese Angst ist nicht unbegründet. Zwar verläuft die Infektion für viele Menschen harmlos. Manche brauchen aber intensive medizinische Versorgung. Einige sterben auch. Würde sich das Virus ungehindert ausbreiten, bräuchten bald mehr Menschen medizinische Hilfe, als von den Kliniken versorgt werden könnten. So müssten Menschen sterben, die unter anderen Umständen gerettet werden könnten.
Um das zu verhindern, haben wir in Deutschland das gesamte öffentliche Leben lahmgelegt. Geschäfte sind geschlossen, Veranstaltungen fallen aus, Menschen bleiben daheim. Diese Maßnahmen verlangen uns viel ab und werden einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Genau darum sind sie nicht selbstverständlich. Dass wir als Gesellschaft jetzt zusammenstehen, ist richtig, aber nicht selbstverständlich.
Wir erleben den größten Zusammenhalt in unserer Gesellschaft seit Jahrzehnten: Die Starken verzichten für die Schwachen, die Jungen für die Alten. Jeder hat Verständnis und wer helfen kann, hilft. Vor unser aller Augen hat Gott mitten unter uns etwas von dem verwirklich, was er durch den Propheten Jesaja verheißen hat. Wir erleben ein Wunder. Schaut hin!
Predigt über Jesaja 66,10−14 vom 22. März 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.