Wer zuerst kommt, hat mehr Zeit

Hallo Gemeinde! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das ist gerecht. Jedenfalls kommt es uns gerecht vor: Wer früher kam, kommt früher dran. Wer länger dabei ist, hat mehr Rechte als der, der neu dazugekommen ist.
Es gibt aber viele Situationen, da gilt das nicht. In der Notaufnahme im Krankenhaus werden Patienten mit schlimmeren Verletzungen vorgezogen. Vielleicht warten andere Patienten dadurch länger, aber Leben zu retten, ist eben wichtiger.
Auch bei Gott gilt eine andere Logik. Früher oder später, länger oder kürzer, mehr oder weniger spielt bei Gott keine Rolle. Aber gerade dadurch schafft Gott eine Gemeinschaft, in der Freude, Miteinander und Zusammenhalt im Vordergrund stehen und Neid und Missgunst keine Rolle spielen.

Predigt über Matthäus 20,1−16 vom 8. Februar 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.

Jenseits der Grenzen sind Chancen

Hallo Gemeinde! Es gibt Grenzen, die wir gerne einreißen, z.B. die Ungleichbehandlung von Frau und Mann. Gerade das wird auch höchste Zeit, denn Gott hat die Unterschiede der Geschlechter schon vor fast 2000 durch Jesus Christus für bedeutungslos erklärt. (Die männliche Christenheit hatte nur die ein Interesse an dr Umsetzung…) Aber es gibt auch Grenzen, die uns ganz lieb und teuer sind. Wir ziehen z.B. Grenzen um unsere Familien und sagen oft, dass Familie das Wichtigste im Leben ist.
Für Gott ist klar: An oberster Stelle steht die Bindung an Jesus Christus und alles andere ist zweitrangig – Heimat, Familie, Beruf, Freunschaft, Peergroup, Geschlecht, Staatszugehörigkeit usw. Die Jünger mussten Vieles aufgeben, um mit Jesus zu gehen, aber es hat sich gelohnt: Das Leben mit Jesus war all das wert.
Hinter unseren vertrauten und geliebten Grenzen liegen Chancen auf ein besseres Leben – mit Gott und mit unseren Brüdern und Schwester in Christus.

Predigt über Matthäus 19,27−30 vom 26. Januar 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.

Doppelbindung

Hallo Gemeinde! Wenn Eltern ihren Kindern das eine sagen, aber etwas anderes vormachen, dann verwirrt das die Kinder. Meistens werden sie dann nicht tun, was die Eltern sagen, sondern das, was die Eltern vormachen. Da ist Ärger vorprogrammiert. Psychologen nennen das Doppelbindung.
Mit Gott und seinen Geschöpfen war das lange Zeit ähnlich. Gott hat den Menschen Gebote gegeben, aber selber nie danach gelebt. Wie auch? Gott hat ja keine Eltern, die er ehren kann, und niemanden, den er begehren kann. Als Gott aber Mensch wurde, hat sich das geändert.
Matthäus nutzt sein ganzes Evangelium, um uns klarzumachen: Jesus Christus hat ganz nach dem Willen Gottes gelebt. Er war denselben Problemen und Versuchungen ausgesetzt wie jeder andere Mensch, aber er hat sich bewährt. Für Matthäus ist klar: Gott zeigt uns damit, dass das nichts Besonderes ist. Jeder kann nach den Geboten leben. Es ist kein Drama und kein großer Aufwand, es ist ein Klacks – für jeden von uns. Jesus hat es vorgemacht.

Predigt über Matthäus 3,13−17 vom 12. Januar 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.