Das normale Leben ist eine Illusion

Hallo Gemeinde! Normalität ist das, wonach sich derzeit Millionen von Menschen sehnen. Normalität ist das, wonach sich derzeit Millionen von Menschen sehnen. Wenn wir auf die Geschichte schauen, stellen wir fest, dass vermeintliche Normalität ganz oft durch Gewalt hergestellt wurde. Die Europäer setzten ihre Vorstellung von Normalität in ihren Kolonien in Afrika und Amerika durch. Lange Zeit galten schwule und lesbische Menschen als abnormal. Man wollte sie zur Normalität umerziehen oder hat sie unterdrückt. In Jerusalem hat man vor 2000 Jahren einen Mann verhaftet und getötet, weil man meinte, so auch wieder Normalität herzustellen. Menschliche Normalität ist manchmal nicht, was sie zu sein scheint.
Am Sonntag Judika hören wir in den Texten der Bibel, dass es das normale Leben gar nicht gibt, aber Christus genau darum gestorben ist, damit er uns das ewige Leben bei Gott schenkt.

Predigt über Hebräer 13,12−14 vom 29. März 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.

 

Schaut hin, ein Wunder!

Hallo Gemeinde! Das Corona-Virus breitet sich weltweit aus. Viele Menschen haben nun Angst, vor allem diejenigen, die zur sog. Risikogruppe zählen – und diese Angst ist nicht unbegründet. Zwar verläuft die Infektion für viele Menschen harmlos. Manche brauchen aber intensive medizinische Versorgung. Einige sterben auch. Würde sich das Virus ungehindert ausbreiten, bräuchten bald mehr Menschen medizinische Hilfe, als von den Kliniken versorgt werden könnten. So müssten Menschen sterben, die unter anderen Umständen gerettet werden könnten.
Um das zu verhindern, haben wir in Deutschland das gesamte öffentliche Leben lahmgelegt. Geschäfte sind geschlossen, Veranstaltungen fallen aus, Menschen bleiben daheim. Diese Maßnahmen verlangen uns viel ab und werden einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Genau darum sind sie nicht selbstverständlich. Dass wir als Gesellschaft jetzt zusammenstehen, ist richtig, aber nicht selbstverständlich.
Wir erleben den größten Zusammenhalt in unserer Gesellschaft seit Jahrzehnten: Die Starken verzichten für die Schwachen, die Jungen für die Alten. Jeder hat Verständnis und wer helfen kann, hilft. Vor unser aller Augen hat Gott mitten unter uns etwas von dem verwirklich, was er durch den Propheten Jesaja verheißen hat. Wir erleben ein Wunder. Schaut hin!

Predigt über Jesaja 66,10−14 vom 22. März 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.

Die Deutehoheit Gottes

Hallo Gemeinde! Gott fordert die uneingeschränkte Deutehoheit über unser Leben. Im Predigttext stellt Jesus klar, dass nichts höhere Priorität hat, als ihm nachzufolgen. Nicht einmal den eigenen Vater zu beerdigen ist wichtiger. Gottes Anspruch ist radikal und er kennt keinen Verhandlungsspielraum. Sein Anspruch bezieht sich aber nicht nur auf das, was wir tun sollen, sondern auch daruf, wer wir sind. Er sagt uns Christen, was wir sind: Seine geliebten Kinder, erlöst durch Christus, denen er in allem beisteht, was das Leben bereithält und denen er am Ende das ewige leben schenken wird. Auch hier kennt Gott keinen Verhandlungsspielraum. Gott sei Dank!

Predigt über Lukas 9,57-62 vom 15. März 2020 in der St.-Laurentius-Kirche in Wonsees.